Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Leonberg

Am 15. November 2024 nahmen die Klasse 9a und der bilinguale Zug an einer von Herrn Gegier organisierten und von Herrn Hauser begleiteten Exkursion in die KZ-Gedenkstätte Leonberg teil.

Nachdem sich alle am Bahnhof Korntal um 8:30 Uhr versammelt hatten, fuhren wir mit der S-Bahn nach Leonberg. Dort trafen wir dann unseren Referenten, der zufälligerweise ein ehemaliger Schüler des GKM war.

Zunächst wurden wir über einen Friedhof für die Opfer des Nationalsozialismus geführt und über die grausame Situation der damaligen Gefangenen aufgeklärt. Der Friedhof lag auf dem ehemaligen Gelände des Konzentrationslagers.

Im Anschluss liefen wir die tägliche Route der Häftlinge ab, um zu deren Arbeitsplatz zu gelangen, einer Produktionsstätte, die sich in einem umgebauten Autobahntunnel (dem ersten Reichsautobahntunnel) befand. Dort mussten Häftlinge aus 24 Nationen unter Zwangsarbeit die Tragflächen eines Kriegsflugzeuges (Me 262) fertigen.

Als wir nach gut 10 Minuten angekommen waren, wurde uns erst einmal eine riesige Eisenwand gezeigt, in der Tausende von Namen der Opfer aus diesem Lager gelasert worden waren.

Anschließend wurden wir in den Tunnel geführt, in dem ein Flügel des ersten Düsenjägers weltweit, der Messerschmidt Me 262, ausgestellt war. Die Häftlinge, welche jene Flügel handfertigen mussten, waren selbst im Winter gerade mal so weit bekleidet, dass sie wenigstens etwas über der Haut hatten und Schuhe gehörten nicht zur Ausstattung dazu. Des Weiteren lebten die Häftlinge in kleinen Holzbaracken dicht beieinander und wurden erst dann grob gewaschen, wenn bereits Läuse über die Tragflächen bei der Produktion liefen.

Das Gefangenensystem war so strukturiert, dass durch Fehler einzelner Gefangener alle bestraft wurden. Dies sollte bewirken, dass sich die Häftlinge untereinander nicht verstehen und sich nicht zusammenschließen und somit einen Aufstand provozieren konnten.

Die meisten Inhaftierten waren hauptsächlich osteuropäische Lagerarbeiter, welche in den Augen der Naziverbrecher Menschen „minderwertiger Rassen“ darstellten, was durch ein menschenverachtendes Zitat von Heinrich Himmler an den Wänden der KZ-Gedenkstätte deutlich zum Ausdruck kommt.

Gegen 11:45 fand unsere Tour ein Ende. Zu diesem Zeitpunkt war uns die Kälte trotz unserer Winterkleidung bereits bis tief in unsere Glieder vorgedrungen und es wurde uns erst richtig bewusst, wie sehr die damaligen KZ-Arbeiter unter dem Wetter gelitten haben müssen.

Filippos Tsiaras und Friedrich Gommel

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