Am 8. Juli 2025 unternahmen wir mit unserer Klasse und den Herren Reiser und Frohberg einen eindrucksvollen und zugleich bewegenden Ausflug zum ehemaligen Konzentrationslager am Oberen Kuhberg in Ulm. Ziel des Besuchs war es, uns intensiver mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und ein historisch bedeutsames Mahnmal aus nächster Nähe zu erleben.
Bereits beim Betreten des Geländes spürten wir die bedrückende Atmosphäre, die mit einem Ort dieser Vergangenheit einhergeht. Die weitläufige, heute grün bewachsene Anlage lässt dennoch deutlich erkennen, wie das Gelände ursprünglich genutzt wurde – zuerst als Festung, später vom NS-Regime als Konzentrationslager. Der Kontrast zwischen der ruhigen Natur und der historischen Bedeutung des Ortes war für viele von uns sehr eindrücklich.
Das Konzentrationslager Oberer Kuhberg war eines der frühen Lager in der Zeit des Nationalsozialismus. Es diente hauptsächlich zur Inhaftierung politischer Gegner, insbesondere von Kommunisten, Sozialdemokraten und anderen Regimekritikern. Die Nationalsozialisten nutzten die alte Bundesfestung, um dort Menschen einzusperren, zu misshandeln und zu demoralisieren.
Im Rahmen einer geführten Besichtigung erhielten wir viele wichtige Informationen zur Geschichte des Ortes, zum Alltag der Häftlinge und zur systematischen Gewalt des NS-Staates. Besonders eindrücklich war die Führung durch die Kellergewölbe der Festung, in denen sich heute eine Dauerausstellung befindet. Dokumente, Fotos und persönliche Berichte von Zeitzeugen machten das Geschehen für uns greifbar.
Im Außenbereich bekamen wir außerdem die Möglichkeit, die erhaltenen Gebäudeteile und die Befestigungsanlagen zu besichtigen. Die dicken Steinmauern, kleinen Fenster und schmalen Wege führten uns bildlich vor Augen, wie die Häftlinge damals lebten – isoliert, unterdrückt und ihrer Freiheit beraubt. Der Besuch war für uns alle sehr lehrreich und hat viele zum Nachdenken gebracht. Der direkte Kontakt mit einem historischen Ort dieser Art hat uns gezeigt, wie wichtig Erinnerungsarbeit ist – besonders in einer Zeit, in der demokratische Werte nicht überall selbstverständlich sind.
Fazit: Der Klassenausflug zum Konzentrationslager am Oberen Kuhberg war eine eindrucksvolle und emotionale Erfahrung. Er hat uns gezeigt, wie grausam das NS-Regime mit politischen Gegnern umgegangen ist, und wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, um aus ihr zu lernen. Der Tag wird uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Cassian Huzar, 9c
